… und welchen Einfluss der Roman auf „Weg Wollen“ hatte

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Markus Werner ist ein Schweizer Autor mit einem ganz eigenen Erzählstil und einer wunderbaren Sprachmelodie. Für mich ist er in einer Reihe mit Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt zu nennen.

Der Plot

Der junge, lebensfrohe Anwalt Clarin bucht sich in einem Tessiner Gasthof ein, um in Ruhe einen Artikel für ein Fachmagazin zu schreiben. Scheinbar zufällig landet ein anderer Gast namens Loos an seinem Tisch, der gegensätzlicher nicht sein könnte.

Die beiden beginnen eine Unterhaltung, die im Laufe der Nacht immer persönlicher wird. Erst viel zu spät bemerkt Clarin, dass ihre Begegnung womöglich doch mehr ist, als bloßer Zufall – und ihrer beider Leben auf dramatische Weise miteinander zusammenhängen.

Warum ist das Buch so genial?

Markus Werner ist der Meister der indirekten Rede. Durch seine Prosa erschafft er eine einmalige Melodie, die einen in den Bann zieht. Dabei sitzen da doch nur zwei Leute am Tisch und unterhalten sich.

Dieses Kammerspiel ist der zweite Grund, warum ich insbesondere dieses Buch von Werner so großartig finde. Es braucht nicht mehr als einen Tisch für zwei Personen und ein paar Flaschen Wein, und der Spannungsbogen führt dennoch unweigerlich nach oben.

Der Einfluss auf „Weg Wollen“

Der junge Clarin lebt sein Leben, ohne sich allzu viel um andere zu kümmern. Dabei legt er eine Ignoranz an den Tag, die ihn das Kartenhaus nicht sehen lässt, welches vom Einsturz bedroht ist. Nicht umsonst treffen sich die beiden Protagonisten „Am Hang“, denn zuletzt gerät seine gesamte Existenz ins Rutschen.

Auch Thomas ist auf seine Art weltfremd, insbesondere entwickelt er sich nach dem Abitur in eine Richtung, die dem Leben Clarins ziemlich nahe kommt. Sein Alter Ego, der ihm dies vor Augen führt, wird sein Reisebegleiter Max. Nicht zufällig findet das entscheidende Kapitel zwischen Thomas und Max während des Aufstiegs eines Vulkans, also am Hang, statt. Und es gibt noch weitere Referenzen:

  • Die Unterhaltungen von Thomas und Max werden häufig in indirekter Rede wiedergegeben. Dies ist eine Referenz an Werners Schreibstil, der diese Art zu schreiben in meinen Augen perfektioniert hat.
  • „Nur einmal, sagte Thomas, habe er mit einer verheirateten Frau geschlafen.“

    Warum dies eine Referenz zu Werners Roman ist, erfahrt ihr, wenn ihr sein Buch lest. Sein Reisebegleiter Max versteht jedenfalls ganz genau, worauf Thomas anspielt.

  • Max wirft Thomas vor, er habe seine Realität „am Hang“ gebaut und dass er sich um ihn sorge, sollte der Tag kommen, da er ins Rutschen gerät. Thomas versteht die Anspielung und gibt zurück, er sei noch niemals in der Schweiz gewesen. Kurz darauf bricht der Vulkan aus.

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Buchtipp: Markus Werner, „Am Hang“

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