Isarfahrt-SUP-Isar-Loisach-Zusammenfluss

Wenn wenn man vom Münchner Hauptbahnhof mit der S7 nach Süden fährt, landet man nicht nur in dem Ort, wo Huber und Staller ihr Unwesen treiben, sondern hat auch die Möglichkeit, den ganzen Tag die traumhaft schöne Isar nach München zurückzutreiben. Dieser Kurzbericht und Guide zeigt dir in allen Details, wie es geht! Optimiert für die mobile Anwendung!

Der Zeitplan

München Hbf bis Icking: 36min mit der S7, 15-20 min zu Fuß zum Einstieg
München Hbf bis Wolfratshausen: 41min, dann 10 min zur Loisach zu Fuß, oder 25min zur Isar
Isarfahrt ab Floßeinstieg bei Wolfratshausen:

  • bis Ickinger Wehr, mit Umtragen: 0:50h (SUP), 1:05h (Schlauchboot)
    (Ein-/Ausstieg möglich)
  • bis Gasthaus Bruckenfischer, Schäftlarn: 1:40h (SUP), 2:10h (Schlauchboot)
  • bis Zusammenfluss Flößerkanal: 2:40 (SUP), 3:15 (Schlauchboot)
  • bis Badefels Georgenstein/Grünwalder Stauwehr: 3:00 (SUP), 3:40 (Schlauchboot)(Ein-/Ausstieg zur S-Bahn Buchenhain möglich)
  • Grünwalder Brücke (Gasthaus Brückenwirt): 3:45h (SUP), 4:40h (Schlauchboot)
    (Ein-/Ausstieg zur S-Bahn Höllriegelskreuth oder Tram Derbolfinger Platz, Grünwald möglich)
  • bis Wehr/Brücke Großhesselohe: 4:20h (SUP), 5:30h (Schlauchboot)
  • Marienklause/Zoo: 4:50h (SUP), 6:10 (Schlauchboot)

Die Zeiten dienen zur groben Orientierung und werden länger, wenn man in der langsamen Spur treibt oder längere Pausen macht. Wer mit dem Schlauchboot unterwegs ist und so gar nicht paddelt oder sich wenigstens in der schnellen Strömung hält, und dazu mal noch hier und da ein Päuschen einlegt, muss mit bis zu 8:00h rechnen!

Die S7 hält in Icking. Spontan bleibe ich sitzen. Normalerweise steige ich hier aus, steige hinab zum Wehr und lasse das Schlauchboot zu Wasser. Doch heute bin ich mit dem SUP unterwegs, es ist der letzte schöne Sommertag Mitte September, und ich wollte schon immer mal durch das Pupplinger Au paddeln. Also löse ich mit der MVG-App ein Kurzstreckenticket und fahre weiter bis Wolfratshausen.

Der Einstieg

Wer in Icking startet, folgt dem Isarweg (zweigt nach wenigen Metern vom Häuserweg ab) hinab zum Ickinger Wehr. Der Weg startet etwa auf Höhe des vorderen Endes des Zugs, unten an der Hauptstraße. Die Isar und das Wehr sind ausgeschildert. In 15-20 Minuten ist man da.

In Wolfratshausen hat man die Wahl: Wer viel zu schleppen hat, oder es lieber erstmal gemütlich angehen mag, steigt direkt im Ort in die Loisach ein. Wer durch das Pupplinger Au – eines der landschaftlichen Highlights – paddeln mag, muss den Ort nach Osten verlassen.

Zur Loisach durchquert man das Bahnhofsgebäude und folgt der Bahnhofsstraße nach Westen zur Brücke. Am besten folgt man der Loisach noch ein paar Minuten flussabwärts und lässt das Boot erst unterhalb des Wehrs in den Fluss. Gehzeit unter 10 Minuten!

Isarfahrt-SUP-Wolfratshausen-Getränkemarkt
Der Getränkemarkt auf dem Weg zum Einstieg macht samstags bereits um 9 Uhr auf

Zur Isar gelangt man, indem man entlang der Gleise in Fahrtrichtung über den Busbahnhofsplatz geht. An der Straße überquert man die Gleise nach links und folgt der Sauerlacher Straße immer gradeaus bis zur Isar. Gehzeit ca. 25 Minuten.

Wer seine Getränke nicht den ganzen Weg schleppen will, kann nach gut dem halben Weg beim Getränkemarkt „Bierkini“ einkaufen. Der macht samstags schon um 9 Uhr auf und hat sich offenbar seine Zielgruppe gut ausgesucht…

Isarfahrt-SUP-Wolfratshausen-Start
Unterhalb der Brücke von Wolfratshausen nach Puppling ist viel Platz für den Einstieg – hier werden im Sommer auch die Flöße zu Wasser gelassen

Ich entschließe mich für den Einstieg direkt in die Isar. Unterhalb der Brücke ist viel Platz, denn hier werden im Sommer auch die Flöße zu Wasser gelassen. Unter den bewundernden Blicken einer Kindergartengruppe breite ich meine Ausrüstung aus und beginne zu pumpen. Zehn Minuten später befestige ich alles, was ich dabei habe, an den Schlaufen des SUP.

Die Ausrüstung

Isarfahrt-SUP-Gepaeck
Muss alles mit. Passt aber alles prima aufs SUP.
  • Transporttasche: SUP ITIWIT*, Luftpumpe*, Paddel*
  • Wasserdichter Beutel (gibt’s z.B. bei Decathlon* und Amazon*): Handy, Geld, Schlüssel, Sonnenbrille, Handtuch, Vesper
  • Stoffbeutel: T-Shirt, Schuhe, Trinken, Sonnencreme

Für Schlauchboote empfehle ich: Lieber eines für 3 Personen nehmen, damit darin 2 Personen mit Gepäck Platz finden (Mindestlänge 2,50m)! Meine Preis-Leistungs-Sieger gibt’s beim Discounter, z.B. Lidl (Boot, inkl. Paddel + Luftpumpe von Amazon*).

Das Pupplinger Au

Die Sonne scheint, die Natur ruft, auf ins Abenteuer!

Ich lege ab, wende der Straße den Rücken zu, und schon bin ich mitten drin in Bayrisch-Kanada. Kaum eine Spur mehr von Zivilisation, nur auf den fernen Hügeln thronen ein paar Häuser. Nach einem ruhigen Kilometer zum Einpaddeln verzweigt sich die Isar plötzlich in viele kleine und große Arme: Das Pupplinger Au.

Isarfahrt-SUP-Pupplinger-Au
Kaum auf dem Wasser, ist von der Zivilisation nichts mehr zu sehen. Nach einer Viertelstunde verzweigt sich die Isar im Pupplinger Au.

Weite Kiesbänke laden zum Verweilen ein, und – auch wenn es natürlich verboten ist – es wird gemunkelkt, dass man hier, wenn man vom Alpenrand startet, auch wunderbar campen kann.

Mit dem SUP bin ich spürbar schneller unterwegs als mit einem Schlauchboot. Doch bald stelle ich unfreiwillig fest, dass das Paddeln auf dem Fluss etwas anderes ist, als auf dem See.

Denn kaum macht die Strömung eine scharfe Biegung, bin ich schneller im Wasser, als ich Popokatepetl sagen kann. Zum Glück ist die Stelle schön tief und die neue Sonnenbrille hängt noch an meinen großen Ohren. Grade nochmal gut gegangen!

Das Steuern des SUPs

Für die Zukunft merke ich mir: Wird die Wasseroberfläche auch nur minimal unruhig, gehe ich besser kurz runter auf die Knie. Denn das unruhige Wasser wird meist von einem Baumstamm oder von Steinen knapp unterhalb der Oberfläche verursacht – ein Sturz kann somit schnell schmerzhaft werden.

Dies gilt jedoch für die wenigsten Stellen, und die sind von fern zu erkennen. Ansonsten kann man das SUP-Paddeln so entspannt genießen wie auf dem See.

Isarfahrt-SUP-Isar-Loisach-Zusammenfluss
Nach einer weiteren Viertelstunde bin ich durchs Pupplinger Au durch. Von links stößt die Loisach zur Isar, das Wasser wird erstmal ruhig.

Die Strecke bis Icking kann man in etwa dritteln: Ein Drittel gemütlich bis zum Pupplinger Au, ein Drittel durchs Au, bis von links die Loisach dazustößt, und nochmal ein Drittel in geordneten Bahnen. Nach 40 Minuten bin ich am Ickinger Wehr, wenn man sich mit dem Schlauchboot nur treiben lässt, dauert es vielleicht eine Stunde.

Das Ickinger Wehr

Isarfahrt-SUP-Wehr-Icking-Kanal
Vor dem Ickinger Wehr zweigt rechts der Isarkanal ab. Hier links halten!
Isarfahrt-SUP-Wehr-Icking
Vor dem Wehr kann man gut links anladen …
Isarfahrt-SUP-Wehr-Icking-2
… denn von einer Durchfahrt ist dringend abzuraten. Lieber kurz umtragen!

Am Ickinger Wehr legt man links an und trägt das Boot oder SUP ca. 30 Meter ums Wehr herum. Eine Durchfahrt durch die linke Rutsche ist verboten und kann in meinen Augen auch höchstens mit einem professionellen Raft schadlos überstanden werden.

Beim Umtragen sieht man links den Waldweg, den man hinunterkommt, wenn man die S-Bahn in Icking verlassen hat. Ab hier gilt für alle dieselbe Beschreibung.

Ein paar Minuten später habe ich das SUP unterhalb des Wehrs wieder zu Wasser gelassen und weiter geht die wilde Fahrt.

Die wilde Isar bis Schäftlarn

Auch wenn sie sich nach dem Ickinger Wehr nicht mehr so weit verzweigt wie im Pupplinger Au, bleibt die Isar noch für ein paar Stunden ungezähmt und wildromantisch. Immer wieder zwingt mich der Fluss in die Knie, und das im wahren Wortsinn. Denn wenn sich Treibgut angesammelt hat oder die Strömung scharf abknickt, hocke ich mich lieber kurz hin.

Isarfahrt-SUP-Treibgut
Man sollte die Augen nach Treibgut offen halten und lieber mal das Paddel in die Hand nehmen.

Die Sonne steht inzwischen hoch und mein Rücken färbt sich trotz dem beginnenden Herbstes bereits 1-2 Hauttöne dunkler. Ein Mann im Holzkanu zieht an mir vorüber, sein Gefährt ist offenbar noch stromlinienförmiger als mein SUP. Sonst ist niemand zu sehen.

Ich lege an und versuche, mit meinem Handy ein Foto im Selbstauslösermodus zu schießen. Zehn Sekunden sind aber verdammt kurz um das SUP zu erreichen, geschweige denn die Mitte des Flusses. In meinem Eifer lande ich zweimal im Wasser, ein Foto gelingt mir nicht.

„Kann ich dir helfen?“, fragt mich plötzlich eine Stimme. Während ich erneut versucht habe, mein Handy auf einem Steinhaufen zu positionieren, hat sich ein Nackter neben mich geschlichen.

„Du musst mir aber erklären wie das geht. Dass eure Generation immer von allem Fotos machen muss,“ tadelt er mich, und setzt sich offenbar zum ersten mal in seinem Leben mit einem Smartphone auseinander.

Isarfahrt-SUP
Ein nackter Mann ist so freundlich, ein Foto von mir zu machen. Ich lasse die Hose trotzdem an.

„Dass eure Generation den Isarradweg nur noch mit dem E-Bike schafft,“ sollte ich entgegnen, als ich sein Fahrrad in den Büschen entdecke. Aber er hat ja Recht.

Dass ich einen Artikel schreibe, um Leser auf mein Blog zu locken, damit die eventuell meine Bücher kaufen, sage ich auch nicht. Das würde meine Leser nur irritieren…

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Der Bruckenfischer

Isarfahrt-SUP-Bruckenfischer-Schaeftlarn
An der Brücke von Schäftlarn bietet der „Bruckenfischer“ eine schöne Einkehrmöglichkeit.

Stattdessen bedanke ich mich und setze meine Reise fort. Noch vor der Mittagszeit treibe ich unter der Brücke bei Schäftlarn durch. Das angrenzende Restaurant „Bruckenfischer“ bietet gute Küche und einen günstigeren Biergarten. Auf der Kiesbank davor kann man Schlauchboot und Co. bequem liegen lassen, von oben behält man seinen Besitz im Blick.

Ich habe heute jedoch belegte Semmeln dabei und esse unterwegs. Da die Isar aber noch sehr häufig etwas Paddeleinsatz einfordert, verschiebe ich das Mittagessen schnell wieder auf später.

Der Badefels Georgenstein

Die Isar mäandert weiterhin traumhaft Richtung München. Der Radweg, auf dem der Nackte herfand, muss unmittelbar im Uferwald liegen, doch vom Wasser aus ist er nicht zu erspähen. Nur weitere Nackten, die gelegentlich die Kiesbänke bevölkern, bezeugen seine Existenz.

Ich bin seit über 2,5 Stunden unterwegs, als von rechts der Isarkanal zu mir stößt, der vor dem Ickinger Wehr abzweigte. An Sommerwochenenden im Sommer ist hier schon lange vorher das laute Humtata der Bands zu hören, die auf den Flößen musizieren, doch heute ist der Kanal leer.

Isarfahrt-SUP-Georgenstein
Vom Badefels „Georgenstein“, unmittelbar nach dem Zusammenfluss mit dem Kanal, kann man ein paar Sprünge wagen.

1,5 Kilometer und 20 Minuten weiter, aber beinahe gradeaus und somit schon von fern zu erblicken, liegt der Georgenstein vor dem rechten Ufer. Er liegt am Rande zu tiefem, schnell strömendem Wasser und seine Höhe von ca. 3m kann von hinten leicht erklettert werden.

Hinter ihm liegt ein Pool aus ruhigem Wasser, wo man bequem anlanden kann. So hat er auch mich an wärmeren und bierlastigeren Tagen schon zu der einene oder anderen Arschbombe eingeladen.

Heute treibe ich aber direkt weiter zum Grünwalder Wehr.

Das Grünwalder Stauwehr

Eine kurze Flusswindung weiter liegt das Grünwalder Stauwehr. Hier trennt sich der Kanal wieder von der wilden Isar. Ich folge ihm durch den einzigen möglichen Durchgang am linken Rand hinein in den Kanal.

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Eine Kurve nach dem Georgenstein erscheint das Grünwalder Stauwehr. Hier halten wir uns links…
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… und treiben durch die Durchfahrt entspannt in den Kanal. (Der Blick zurück nach der Durchfahrt.)
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Danach heißt es kurz umtragen. Rechts raus und ca. 50 m weiter direkt wieder in die „richtige“ Isar.

Unmittelbar danach lege ich rechts an. Ich muss hinüber zur wilden Isar. Ein paar Meter den Hügel hinauf weist ein blaues Schild den Weg. Es sind ein paar Meter mehr als beim letzten Wehr, doch nach 50 unbeholfenen, schwerbeladenen Metern über Kieselsteine bin ich auch hier wieder am Wasser angelangt.

Wer frühzeitig abbrechen mag oder muss, kann von hier aus in überschaubarem Aufwand zur S-Bahn von Buchenhain gelangen. Dazu sollte man aber links anlanden, am besten schon vor der Wehrdurchfahrt, und muss den Anstieg durch den Wald am linken Ufer in Kauf nehmen.

Der gesamte Weg bis zur Station sollte weniger als 1km betragen. Ich kenne aber niemanden, der das jemals gemacht hätte. Die Weiterfahrt lohnt sich!

Der Kanufahrer, der mich eben überholte, entschwindet grade noch meinem Blick, als ich das SUP wieder zu Wasser lasse. Da ist ein leichtes SUP oder ein Schlauchboot zu zweit natürlich von Vorteil, denn er musste sein Holzboot schwer schleppen.

Die zahme Isar bei Grünwald

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Nach dem Günwalder Stauwehr ist die Isar befestigt. Schön bleibt sie weiterhin.
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Die Häuser von Grünwald erinnern daran, wo der Geldadel von München sitzt.
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An der Grünwalder Brücke kann man zwar aussteigen – doch es lohnt sich, weiterzupaddeln!

Ab hier ist die Isar weniger wild – man könnte aber auch sagen: Leichter zu lesen. Mindestens eine Uferseite ist immer befestigt, die Kiesbänke an den Kurveninnenseiten wirken menschgemacht.

Ich befinde mich nun im Einzugsgebiet von München. Abgesehen davon, dass nun ein paar mehr Badende die Ufer bevölkern, ist davon aber wenig zu sehen.

Irgendwann sind die ersten Villen von Grünwald auf den Hügeln zu erkennen, doch auch sie ragen kaum über die Baumwipfel hinaus. An ihren Giebeln und Türmchen ist abzulesen, dass hier Münchens Geldadel wohnt. Aber was will ich mit einem Palast auf dem Hügel, wenn ich ein SUP auf dem Fluss habe?

Der Tag ist herrlich, und obwohl ich bereits seit 3,5 h unterwegs bin, ist von Langeweile nichts zu spüren.

Auch an der Grünwalder Brücke, die bald darauf erscheint, könnte man aussteigen. Es ist jeweils nur ein halber Kilometer zur S-Bahn „Höllriegelskreuth“ (nach links) oder zur Tram „Derbolfinger Platz, Grünwald“ (rechts). Aber warum jetzt aussteigen?

Theoretisch gibt’s am linken Ende der Brücke den „Brückenwirt“ für eine Rast, aber er wäre zu weit weg, um das Boot zurückzulassen, und der Anstieg zur Brücke zu steil, um das Boot zu schultern. Es gibt also keinen wirklichen Grund, hier anzuhalten, es sei denn, es gewittert.

Das Großhesseloher Wehr

Auf der ruhigen Isar kann ich nun bequem meine Semmeln herauskramen und gefahrlos verspeisen. Seit dem Grünwalder Stauwehr benötige ich das Paddel fast nur noch, um schneller voranzukommen.

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Die hohe Großhesseloher Brücke sieht man schon weit vor dem Wehr. Man kann sich bequem an den rechten Rand treiben lassen.
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Entweder man trägt kurz um…
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… oder man wirft sein Boot runter. Das Wasser ist tief genug zum Springen. Hinten am Wehr geht der Sog zum wilden Wasser. Keine Bange, sobald man drüben ist, spuckt einen die Strömung nach vorne!

Stattdessen versuche ich mich an ein paar Yoga-Positionen, wie man das als junger hipper SUP-Yogi heutzutage halt so macht. Über das Ergebnis verliere ich nicht viele Worte. Nur soviel: Zum Glück wollte ich eh mal wieder zur Abkühlung ins Wasser.

Die Großhesseloher Brücke ist schon von weitem zu erkennen, weit früher als das davor gelegene Wehr. Ein letztes Mal muss ich also mein SUP umtragen.

Obwohl man schon weit davor auf Schildern zum Anlanden aufgefordert wird, kann ich ganz gemütlich bis an den rechten Rand paddeln. Das Wasser ist hier – wie schon bei den Wehren zuvor – tief, und die Strömung dementsprechend sehr langsam.

Seitdem die Anlegestelle vor ein paar Jahren von Treibgut gereinigt wurde, kann man hier bequem bis ins rechte Eck durchpaddeln und muss nur 20 Meter umtragen. Man kann sich aber auch einen Spaß daraus machen, das Boot runterzuwerfen und hinterherzuspringen – natürlich nicht links, wo das Wasser übers Wehr donnert, sondern im ruhigen rechten Teil.

Die Sonne scheint und das Ziel ist nah, also warum nicht? Das Wasser scheint hier, nah an der Staumauer, etwa 2 m tief zu sein. Es empfiehlt sich trotzdem, vorher kurz das Bier abzustellen.

Als ich aus dem ruhigen Seitenarm wieder in den Fluss hineinpaddle, erschrecke ich kurz, denn am Rand entsteht ein Sog zur Mitte, genau zum wilden Weißwasser hinter dem Staudamm.

Doch die Gefahr ist halb so groß wie sie aussieht, denn solange ich fleißig weiterpaddle, werde ich kaum zurückgezogen, und sobald ich vor dem Stauwehr angelangt ist, schiebt mich die Strömung mit Schwung weiter Richtung München!

Auf geht’s zum letzten Abschnitt! Ich bin nun seit 4:20h unterwegs und so langsam reicht es auch. Doch ein Highlight wartet noch auf mich!

Die Marienklause

Erst jetzt bin ich wirklich in der Stadt angelangt. Das erkenne ich vor allen Dingen daran, dass die Sonnenanbeter an den Ufern zahlreicher und vor allen Dingen bekleideter werden. Radfahrer passieren mich nun im Minutentakt auf dem Isardamm.

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Ein Highlight zum Schluss: Kurz vor dem Zoo geht’s am rechten Rand die Marienklause runter…

Die hohen Hügel, die in den letzten Stunden das Gefühl von Bayrisch-Kanada erzeugt haben, laufen nun langsam aus. Wäre ich nicht heute, sondern vor ein paartausend Jahren mit einem Floß die Isar hinuntergetrieben, wäre mir nun wohl die Idee gekommen, dass das Gelände sich bald zum Bau einer Siedlung eignet. So, stelle ich mir vor, wurde München gegründet.

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… die Chance, hier nochmal nass zu werden, tendiert gegen 100%. Besser hinhocken!

Eine knappe halbe Stunde später liegt nochmal ein Wehr im Wasser, doch dieses Mal steige ich nicht aus. Denn am rechten Rand geht eine Rutsche durch die Marienklause, und da die U-Bahnstation „Thalkirchen“ nur wenige hundert Meter weiter liegt, kann mir nun auch egal sein, ob mein gesamtes Gepäck nass wird.

Einfach die Schnauze gradeaus halten, denke ich bei mir. Doch kurz bevor mein SUP richtig Schwung aufnimmt, geht mir doch ein wenig die Düse und ich gehe in die Knie. Wellen schwappen über den Rand, doch mit etwas Paddeleinsatz halte ich das SUP gerade, und die wilde Fahrt ist vorbei, bevor ich es richtig realisiere.

Das Fazit im Ziel

Und das im wahrsten Wortsinn, denn an der darauffolgenden Zoobrücke halte ich endgültig an. Hier noch weiterzutreiben macht nur Sinn, wenn man unmittelbar am nächsten Isarabschnitt wohnt, denn die Isar ist hier nun zu flach, um die Fahrt richtig zu genießen, und das Flaucherwehr wird kurz darauf die Fahrt einmal mehr unterbrechen.

Anstatt über 6h Fahrtzeit, wie ich sie mit einem Schlauchboot einplanen würde, habe ich mit dem SUP nur knapp 5h benötigt. Trotzdem war es natürlich ein langer Tag auf dem Wasser.

Im Allgemeinen ist dieser sehr viel kurzweiliger, wenn man ihn gemeinsam mit Freunden im Schlauchboot verbringt. Doch einmal im Jahr, nehme ich mir vor, werde ich in Zukunft die sportliche Variante mit dem SUP wählen. Denn die Ruhe und Schönheit der Isar ist alleine ein ganz besonderer Genuss.

Die Isarfahrt gehört bei mir zum festen Sommerprogramm und ist für mich das absolute Highlight der Stadt München. Auch mit ein paar Radlern und ein paar Freunden ist die Fahrt ein besonderer Genuss – und an heißen Sommertagen kann ich mir kaum etwas schöneres Vorstellen.

Meine Kaufempfehlungen

Isarfahrt-SUP-Decathlon-Itiwit-Test
Das Itiwit-SUP von Decathlon hat den Isar-Test bravourös bestanden. Dicker Pluspunkt: SUP, Paddel und Pumpe passen alle zusammen in die Tasche!

Mein SUP hat jede Stromschnelle schadlos überstanden. In den flachen Stücken, wo das Kiesbett knapp unter der Wasseroberfläche lauerte, warnte mich die Finne freundlich vor, bevor der Kunststoffboden Kontakt mit den Steien bekam. Und auch an der Finne sind die Kratzer vom gelegentlichen Aufsetzen kaum zu erkennen.

Bevor ich zusammenpacke, schließe ich nochmal die Pumpe ans Ventil und bin begeistert: Von den 15PSI, die ich heute vormittag ins SUP pumpte, sind noch imm 14PSI übrig. An der Wasserlage hat sich in dieser Zeit auch nichts geändert.

Insofern kann ich das SUP ITIWIT von Decathlon** rundum empfehlen. Verglichen mit anderen SUPs dieser Preisklasse hält es mit 130kg recht viel Gewicht aus, sodass man auch mal zu zweit eine Runde drehen kann. Und Preis-Leistungs-Sieger sind die Sportprodukte von Decathlon ohnehin fast immer.

Für Schlauchboote empfehle ich: Lieber eines für 3 Personen nehmen, damit darin 2 Personen mit Gepäck Platz finden (Mindestlänge 2,50m)! Meine Preis-Leistungs-Sieger gibt’s beim Discounter, z.B. Lidl (Boot, inkl. Paddel + Luftpumpe von Amazon*).

Weiterer Zubehör:

Wer ein Schlauchboot nimmt: große Schlauchboote um ca. 2,50m Länge gibt es immer wieder beim Discounter. Wer nicht so lange warten kann, dem empfehle ich das Intex Challenger 3*. Das scheint vergleichsweise groß für ein 2-Personen-Schlauchboot zu sein, und in dieser Leistungsklasse das preisgünstigste bei Amazon. Dazu benötigt man dann noch eine Pumpe*.

Ich hoffe, dieser Guide hilft dir bei der Planung deiner eigenen Isarfahrt. Schreibe mir doch einen Kommentar, wenn sie dir so gefallen hat wie mir. Oder wenn du der Meinung bist, mein Bericht benötigt an der einen oder anderen Stelle genauere Informationen. Ansonsten: Viel Vergnügen in Bayrisch-Kanada!

Paddeln auf der Isar – Von Wolfratshausen nach München

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