Ein Gastbeitrag von Liza
Schnee am Äquator, das gibt’s ja gar nicht? Doch, in Kolumbien!
Vor ein paar Jahren verbrachte ich Weihnachten und Neujahr mit meiner Freundin Liza in Kolumbien. Anschließend reiste sie alleine weiter. Ein Unglück sorgte dafür, dass sie den Nationalpark Sierra Nevada del Cocuy entdeckte. Was für ein Glück im Unglück! Heute erzählt sie dir von ihrer Suche nach Schnee auf den höchsten Gipfeln Kolumbiens!
Wichtiger Hinweis: Derzeit ist das Wandern im Nationalpark offenbar untersagt. Es scheint immer wieder Interessenkonflikte zwischen den Bauern und den Wanderern gegeben zu haben (Stichwort: Müll) und eine kurzfristige Änderung scheint nicht in Sicht. Ich freue mich über einen Kommentar von jemandem vor Ort, falls sich dieser Zustand ändert!
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Kolumbien – ein Land, das mich nicht losließ
Das Kolumbien, das ich kennenlernen durfte, hat das Drogenimage längst überholt. Die staatlichen Resozialisierungsprojekte haben die Guerillas aus den Bergen gelockt und somit neue Regionen für den Tourismus eröffnet.
Eines dieser noch relativ unberührten Gebiete ist die Sierra Nevada del Cocuy, die höchste Erhebung der Andenkordillere. Das gleichnamige kleine Dorf liegt 280 km Luftlinie und 10 Stunden Busfahrt nordöstlich der Hauptstadt Bogota. In den meisten Reiseführern wird dieser Ort noch nicht erwähnt. Dass ich von dem Ort erfahren habe, war Glück im Unglück.
Tatsächlich war ich bereits auf dem Weg zur Grenze nach Ecuador und hatte im Kopf meine Reise durch Kolumbien abgeschlossen. Ich machte mich von Salento, einer kleinen Stadt in der Kaffeeregion Kolumbiens, auf den Weg nach Quito. Insgesamt sollte ich 24 Stunden Bus fahren. Doch das fiel für mich nicht ins Gewicht. Ich hatte so viel Tolles von Ecuador gehört und in Kolumbien alles gesehen, das ich sehen wollte. Da ich Geld sparen wollte, beschloss ich, einen Teil der Strecke im Nachtbus zurückzulegen.
Ich träumte schon von Ecuador, als plötzlich…
Vorweg muss ich erwähnen, dass ich ein sehr guter Schläfer bin und mir somit eine Nachtbusfahrt nichts ausmacht. Also bin ich früh gestartet und bis Popayan gekommen, um dort den Nachtbus zur Grenze zu buchen. Alles hat reibungslos funktioniert (wie immer in Kolumbien).
Der Bus kam dann auch pünktlich um 22 Uhr kolumbianische Zeit an (23 Uhr deutsche Zeit, also mit einer Stunde Verspätung). Positiv gestimmt machte ich es mir in meinem Sitz gemütlich und so ging es los. Ich schlief durch, bis wir zwei Stunden vor der Grenze hielten und über die Hälfte der Leute aus dem Bus ausstiegen. Super! Mehr Platz für mich.
So suchte ich mein Zeug zusammen und setzte mich auf einen freien Doppelsitz. Hier konnte ich richtig gut schlafen. Meinen Rucksack legte ich wie immer unter meine Füße und da ich mich sehr sicher in dem fast leeren Bus fühlte, ließ ich all meine Dokumente (Reisepass, Impfpass etc.) im Rucksack.
Aufgewacht bin ich erst wieder an der Grenze. Die restlichen Leute strömten sofort aus dem Bus. Ich brauchte noch ein paar Minuten um wach zu werden. Verschlafen griff ich unter meinen Sitz, um meine Sachen zusammen zu räumen. Schlagartig war ich wach – mein Rucksack fehlte!
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Von Ruck- und anderen Säcken
Ungläubig lief ich durch den gesamten Bus und suchte jede einzelne Reihe, die Ablagen und sogar das innere der Toilette ab bis ich schließlich aus dem Bus stürmte und den Busfahrer immer und immer wieder fragte:
„Donde esta mi mochila?“ – „Wo ist mein Rucksack?“.
Das Rätsel löste sich schneller als mir lieb war. Der Rucksack war nirgends zu finden. Stattdessen lag ein leerer Rucksack auf meinen Nachbarsitz. Ein alter, ausgenudelter Rucksack – leer! Die Schlussfolgerung und Rätselslösung lag auf der Hand: Es hatte sich jemand meinen Rucksack genommen und seinen leeren im Bus zurück gelassen. Erst da erfuhr ich vom Busfahrer, dass wir noch einen Zwischenhalt vor der Grenze hatten, den ich wohl verschlafen hatte.
So stand ich nach 20 Stunden Busfahrt an der Grenze – ohne Reisepass. Sofort fing es in meinem Kopf an zu arbeiten – keine Zeit für Trödeleien. Kreditkarte sperren lassen und zur Polizei gehen. Der Busfahrer war sehr hilfsbereit und begleitete mich zur nächsten tienda (kleiner Laden), wo ich von seinem Geld die Bank anrufen konnte.
Anschließend kaufte er mir Frühstück und ließ mich über sein Handy mit meinem Freund in Deutschland Kontakt aufnehmen, der mir die PIN-Nummer meiner anderen Kreditkarte, die ich in meinem großen Rucksack hatte, sagen konnte. Die Polizeistation hatte allerdings noch geschlossen und machte erst in 2 Stunden auf.
Alles auf Anfang
Der Busfahrer wartete mit mir in seinem Bus und wir unterhielten uns soweit es meine Spanischkenntnisse zuließen. Nach zwei Stunden, um 9 Uhr, suchte ich die Polizei und gab eine Verlustanzeige auf. Erst da wurde mir bewusst, was sich alles in meinem kleinen Rucksack befand – Reisepass, Impfpass, Kreditkarte, Handy, Kamera, Bücher, Reisetagebuch und viele kleine Dinge, die mir erst wesentlich später einfielen.
Zum Glück hatte ich eine Kopie meines Reisepasses online abgespeichert. Das erleichterte alles sehr. So ging es dann von der Polizei zum kolumbianischen Konsulat an der Grenze. Hier überbrachte man mir die Hiobsbotschaft, dass ich zur deutschen Botschaft in Bogota fahren musste, um mir einen neuen Reisepass ausstellen zu lassen. In Reisezeit ausgedrückt bedeutete das, nach einer 20 Stunden Tour zur Grenze wieder in einen Bus und 20 Stunden nach Bogota.
Verzweifelt und geschockt saß ich in der kolumbianischen Botschaft. Während ich mich irgendwie wieder sammelte, kam ein Amerikaner gut gelaunt herein spaziert. Wir kamen sehr schnell ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass ihm dasselbe ein paar Wochen vor mir passiert war – gleiche Strecke, gleiche Geschichte! Während seiner Wartezeit auf den neuen Reisepass war er wandern im schönen Nationalpark El Cocuy. So erfuhr ich von dem unberührten kleinen Ort. Wie atemberaubend es sein würde, konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausmalen.
El Cocuy
10 Tage später kamen wir, zwei Jungs aus den Staaten, die ich in einem Hostel kennengelernt hatte, und ich, in El Cocuy an. Ein verschlafenes Dörfchen mit Wanderausrüstungs-Shops mit Equipment aus den 80er-Jahren an jeder Ecke. Das Dorf ist der Einstiegspunkt für alle, die im Nationalpark wandern gehen wollen.
Relativ schnell fanden wir das perfekte Zimmer für uns drei. Es lag auf der überdachten Dachterrasse, die wir sogleich als unser Wohnzimmer/Küche vereinnahmten. Die beiden Jungs waren Wanderfreaks und fragten mich, ob ich nicht Lust hätte eine 6-tägige Wanderung mit ihnen zu unternehmen. Warum eigentlich nicht – Schlafsack, Zelt und warme Sachen konnte ich mir schließlich in den Wandershops ausleihen.
Und so ging es los. Im Gepäck hatten wir kiloweise Gemüse und alle warmen Sachen, die unser Reisegepäck und die 80er so hergaben. Wir waren in Höhen zwischen 3.500 Meter und 4.900 Meter unterwegs und da konnte es schon mal ordentlich zapfig werden.
Wir waren sehr gespannt auf das, was uns in den Bergen erwartete. In der Früh um 6 Uhr nahmen wir den Milchtruck, der in den Bergen jeden Morgen die Milch einsammelt. Es war strahlender Sonnenschein und auf dem Weg nach oben konnte ich meinen Mund schon nicht mehr schließen – einerseits, weil mein Kiefer durch den kalten Wind gefroren war und anderseits, weil sich eine Berglandschaft vor meinen Augen auftat, die sich mit Worten nur schwer beschreiben lässt.
Auf in die Berge
Immer weiter ging es in die Berge von 2.500 Meter bis auf 3.200 Meter zum Eingang des Parks. Von hier ging es los. Mit uns waren noch 3 andere Touristen am Parkeingang. Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es zum Zeltplatz auf 3.500 Meter.
Die Sonne wurde immer stärker und bis wir am Zeltplatz ankamen, war es Mittag und wir hatten bereits die dritte Schicht Sonnencreme Lichtschutzfaktor 60 aufgelegt. Der Blick auf die schneebedeckten Berge war nach wie vor surreal und ich kam aus dem Staunen nicht raus.
Die Höhe hatte mir bis zu dem Zeitpunkt keine Schwierigkeiten bereitet. Wir schlugen unser Lager auf, aßen zu Mittag und brachen zu einer Akklimatisations-Wanderung auf. Es ging an zahlreichen kleine Seen vorbei, in denen sich die 5.000er spiegelten, immer weiter bergauf.
Die Luft wird dünn
Ab 4.000 Meter spürte ich die Höhe. Das Atmen fiel mir schwerer und meine Schritte wurden langsamer. Ab 4.300 Meter begann ich meine Schritte zu zählen. Nach 100 durfte ich eine Pause machen. So lief ich immer weiter und im Kopf zählend 1, 2, 3, 4, 5, …, 50, 100 – Pause. Landschaft genießen und weiter. So bahnte ich mir meinen Weg hinauf und was ich oben vorfand, ließ mich die ganze Anstrengung vergessen.
Diese Ruhe, die auf keinem Foto einzufangen ist, die Wolken, die im Sekundentakt durchzogen, die Sonne, die mit einer Stärke auf den Granit prallte, wie ich es noch nie erlebt hatte. So saß ich oben auf 4.500 Meter mit Blick über die Ebene und dachte mir:
„Wie gut, dass ich meinen Reisepass verloren habe.“
Nur keine Eile, wir sind im Urlaub
Sobald die Sonne weg war, kroch die Kälte herbei und wir flohen in unsere Schlafsäcke im Zelt. So lagen wir bereits um 19 Uhr abends im Bett und ab 3 Uhr nachts wieder wach in der Hoffnung, die nächsten Stunden, bis die Sonne das Zelt erwärmte, würden schnell vergehen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen das Zelt erreichten, standen wir auf – durch den Schatten des Gipfels war das allerdings erst recht spät.
Wir gönnten uns ein gutes Haferschleimfrühstück mit Wasser, packten unser Zeug und machten uns, gegen alle Ratschläge, so früh wie möglich loszugehen um der Mittagssonne auszuweichen, um 10.30 auf den Weg. Nach 2 Stunden wurde mir bewusst, weshalb man doch lieber in der Früh gehen sollte.
Es handelte sich bei dem Weg um einen Südhang. 1.400 Höhenmeter bis zur Gletschergrenze in der prallen Sonne erleichterten die Wanderung kein bisschen. Die Wanderung vom Vortag half mir, mich schneller an die Höhe zu gewöhnen und so lief ich Schritt für Schritt über die großen Geröllfelder Richtung Gletscher. Die Jungs warteten in regelmäßigen Abständen auf mich und zeigten mir den Weg, denn ausgeschildert war dort nichts.
Als ich am Hochplateau ankam, klappte mir wieder einmal die Kinnlade runter. Der Gletscher hat sich über die letzten Jahrhunderte zurückgezogen und eine Steinplatte mit Furchen, Rissen und Spalten hinterlassen, die unglaublich beeindruckend aussah.
Es gibt Eis, Eis, Baby
Die Schneegrenze war zum Greifen nah, doch die Höhe ließ mich nur langsam vorankommen. Nach 4 ½ Stunden hatte ich es geschafft – ich stand am Gletscher! Auf 4.900 Meter mit ca. 16 Kilo Gepäck auf dem Rücken und einer Aussicht, die die vom Vortag noch übertraf. Auf der gesamten Strecke hatten wir nur 4 andere Menschen getroffen, dementsprechend ruhig war es da oben.
Wir schlugen unser Zelt auf, beschwerten es mit Steinen und fanden eine kleine Kochnische, in der wir ein Drei-Gänge-Menü zauberten. Dazu gab es für jeden etwas Wein. So saßen und aßen wir auf 4.900 Meter, eingepackt in den Wintersachen, die ich mir in einem der Wander-Shops ausgeliehen hatte. Ich sah damit aus wie eine Skiurlauberin aus den 80er Jahren.
Nur das war mir egal. Hauptsache es war einigermaßen warm. Ich hatte gedacht, dass die erste Nacht bereits kalt war, doch die war nichts im Vergleich zur zweiten. Nachdem wir den wunderschönen Sonnenuntergang verfolgt hatten und die Sonne weg war, krochen wir so schnell es ging in unsere Schlafsäcke.
Eine wilde Nacht
Ab und zu wagten wir aus dem Zelt heraus einen Blick auf die Sterne, doch es war zu kalt um aufzustehen. Die Kälte kam heute von unten über den Steinboden und machte keinen Halt vor zugezippten Zelttüren. Die Nacht war anstrengend. Keiner von uns dreien konnte viel schlafen. Bei jeder Drehung wachte ich auf, da dies zu viel Sauerstoff abverlangte.
Zudem konnte ich mein Herz in meiner Brust so stark fühlen, dass es mich wachhielt. Ich war froh, als am nächsten Tag die ersten Sonnenstrahlen unser Zelt trafen und wir aufstehen durften. Von der Nacht gerädert packten wir unsere Sachen ein, saugten ein letztes Mal den Ausblick ein und begaben uns auf den Weg nach unten.
Der dritte Tag sollte ein leichter Tag sein. Ziel war es von 4.900 Meter auf 3.700 hinunter zu laufen. Hört sich einfach an, wenn man den Weg findet. Da keine Wege ausgeschrieben und häufig nur mittels Steinhaufen auf Steinbrocken gekennzeichnet sind, verpassten wir an einer Stelle die Abzweigung und mussten querfeldein laufen. Bergauf, bergab, über Geröll- und Grasfelder.
Und jetzt nochmal rückwärts-wärts-wärts!
Bei jedem Geröllfeld hatte ich Angst, dass ich eine Steinlawine auslöse und bei jedem Grasfeld, dass sich ein Loch unter dem Gestrüpp verbirgt. Wir hatten kein Internet und unsere Karten hätten wir auch unten lassen können. Auf der einen waren die Berge im Norden und auf der anderen im Osten abgebildet.
So konnten wir nur raten, wo wir uns gerade befanden. Aus dem leichten Tag wurde nichts. An einem Fluss füllten wir noch einmal unsere Wasserreserven auf und liefen immer weiter über die Hügel, in der Hoffnung, dass wir irgendwann auf den Weg treffen. Und so war es. Nach ca. 4 Stunden und zahlreichen Flüchen stießen wir auf den Wanderpfad.
Ich war unglaublich erleichtert und die Jungs auch (obwohl sie immer so getan haben, als wäre es gerade ein super Abenteuer). So liefen wir ab da zügig immer weiter zum Tal. Die Vögel fingen an zu zwitschern und Schafe liefen überall umher. Nach weiteren 1 ½ Stunden fanden wir schließlich einen wunderschönen Campingplatz vor. Alles war grün, die Wiese weich und die Temperaturen sehr angenehm.
Der Campingplatz gehörte zu einer kleinen Finca, die sogar heißes Wasser in der Dusche hatte. Ein Traum! Völlig erschöpft schleppte ich mich unter die Dusche und fühlte mich danach wie neu geboren. Diese Nacht schlief ich durch und am nächsten Tag beschlossen wir, einen Tag dort zu bleiben, zu lesen und uns zu erholen.
Ich weiß wo’s langgeht! Oder?
Mit frischer Energie ging es schließlich am 5. Tag wieder bergauf. Nachdem ich die Führung übernommen hatte, verliefen wir uns prompt wieder, sodass die Jungs ab da wieder übernahmen. So wanderten wir fünf Stunden bergauf, bergab. Die Sonne war an diesem Tag besonders intensiv. Doch die Landschaft, das Grün und die Tiere überall ließen mich alles vergessen. Ich lief und lief und genoss alles um mich herum.
Das war der letzte Wandertag. Da wir uns mit der Rückfahrt verkalkuliert hatten, mussten wir am 6. Tag in der Früh um 7 den Milchtruck zurück aus den Bergen nehmen. Und so fuhren wir wieder nach El Cocuy, den Kopf voll mit atemberaubenden Eindrücken und Vorfreude auf eine heiße Dusche und ein weiches Bett.
Das Wichtigste in Kürze
Wichtiger Hinweis: Derzeit ist das Wandern im Nationalpark offenbar untersagt. Es scheint immer wieder Interessenkonflikte zwischen den Bauern und den Wanderern gegeben zu haben (Stichwort: Müll) und eine kurzfristige Änderung scheint nicht in Sicht. Ich freue mich über einen Kommentar von jemandem vor Ort, falls sich dieser Zustand ändert!
Die Sierra Nevada del Cocuy ist ein Hochplateau im Nordwesten Kolumbiens. Aufgrund der Höhen von weit über 5000m gibt es hier in Äquatornähe Gletscher zu bestaunen. Für Wanderfreunde DER Geheimtipp in Kolumbien!
- Bestes Wanderwetter hat man tendenziell Dezember bis März. Grundsätzlich ist ein Besuch aber rund ums Jahr möglich.
- Es gibt verschiedene empfohlene Wanderrouten, die längste dauert sechs Tage.
- Als Ausgangspunkte für einen Trip in den Park dienen die Siedlungen El Cocuy und Guicán.
- El Cocuy ist in ca. 10h von Bogotá zu erreichen. Tickets und Infos gibt’s ganz bequem am Busbahnhof in Bogotá. Auch von Bucaramanga und San Gíl gibt es Verbindungen. Vorsicht: Sieht auf der Karte zwar näher aus, die Anreise dauert aber genauso lang!
- Fehlende Ausrüstung kann bequem in den Ausgangspunkten geliehen werden.
- Touren und Guides sollten in den Ausgangspunkten gebucht werden, von Bogotá aus ist’s schwierig. Grundsätzlich kann man sowohl mit als auch ohne Tour/Guide wandern, man sollte jedoch viel Outdoor-Erfahrung mitbringen, falls man allein loszieht.
- Vorräte kann man in den Ausgangspunkten beziehen.
- Kartenmaterial sollte man vorher besorgen. Vor Ort werden einem eher grobe Skizzen angedreht. Gute und kostenlose Karten gibt’s zum Beispiel auf www.pnncocuy.com.
- Man braucht nicht zwingend ein Zelt. Es gibt Wanderrouten, die an Haciendas vorbeiführen, in denen man schlafen kann.
- Hauptwanderzeit ist im Dezember. Vorteil: Man findet als Alleinreisender leicht eine Gruppe, der man sich anschließen kann. Nachteil: Die wenigen Betten in den Haciendas könnten ausgebucht sein. Vorab informieren bzw. reservieren!
Weitere nützliche Informationen, zum Beispiel Kartenmaterial, gibt’s (in Englisch) auf www.pnncocuy.com.
Du hast Lust auf Kolumbien bekommen? Mit dem Lonely Planet kann’s gleich losgehen!
Hallo ihr beiden,
Das hört sich nach einem echten Abendteuer an. Ich möchte allein diese 6 tägige Wanderung machen bin sehr Bergerfahren und frage mich ob es notwendig ist einen Guide zu buchen?
Brauch man im Juli Steigeisen und Eisaxt?
Liebe Grüße
Elisa
Hi Elisa!
Da werde ich ja gleich neidisch und wünsche dir schonmal viel Spaß! Leider kann ich zur aktuellen Lage nicht viel sagen. Ich weiß nur, dass kurz bevor und kurz nachdem meine Freundin durch Cocuy gewandert ist, der Park geschlossen war. Es ist also gar nicht selbstverständlich, dass man da rein darf. Ich glaube, die Ursache ist die Sicherheitslage, oder einfach der Widerwille der örtlichen Bevölkerung. Du wirst dich also darüber informieren müssen.
Körperlich ist die Wanderung, wie meine Freundin sie gemacht hat, sicherlich gut und auch ohne Eisausrüstung zu schaffen – vorausgesetzt, du bleibst runter vom Eis 😉
Ich weiß gar nicht, ob du theoretisch über das Eis weiterlaufen könntest, meine Freundin ist nur bis zum Eisrand gelaufen.
Die größte Gefahr, wenn du alleine unterwegs bist, ist sicherlich die Höhe. Man kann dort durchaus Kopfschmerzen und Schlimmeres kriegen – achte also sehr genau auf deinen Körper und übernachte lieber tiefer, wenn es unangenehm wird. Vielleicht hast du aber auch ähnliches Glück wie meine Freundin und findest vor Ort eine andere Wandergruppe, der du dich anschließen kannst – sicherer wäre es allemal!
Viel Spaß in deinem Abenteuer! Götz