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Im Dezember 2017 war ich zum Surfen in Sri Lanka. Zur Orientierung, was auf euch kostenmäßig zukommt, hier eine kurze und bündige Übersicht, was das Land so liefert – und was es kostet.

Weitere Artikel über Sri Lanka findest du hier auf meinem Blog.

Reisen

Reisen in Sri Lanka ist so günstig wie in keinem anderen Land, das ich bislang besucht habe. Insgesamt kann man für 20 Euro am Tag gut umherreisen. Hier ein Überblick:

Zug

Wegen der britischen Kolonialvergangenheit gibt es einige Zugstrecken in Sri Lanka. Wenn es sich anbietet, kann ich das sehr empfehlen, da die Aussicht meist schön und die Reise stressfrei ist. Es gibt 1., 2. und 3. Klasse. 1. Klasse kann vorreserviert werden und ist voll, wenn sie voll ist. 2. und 3. Klasse wird am Schalter immer weiter verkauft.

Meiner Erfahrung nach geht die zweite Klasse auf längeren Stecken (d.h. wenn der Zug nicht an jeder Kuhkanne hält) aber auch, mein Abteil war nur halbvoll (Ich habe in der zwar früh krass überladene Züge gesehen, wie man sie von Bildern aus Indien kennt, das waren aber Nahverkehrzüge, die nach Colombo rein fuhren). Kostenpunkt: Für die Strecke von Colombo nach Midigama (140km, 3,5h) habe ich in der 2. Klasse 1,35 € bezahlt. Dritte Klasse kostet die Hälfte.

Bus

Das Bussystem in Sri Lanka ist super und bringt dich überall hin. Nur Surfbretter kann man in den Bussen schlecht mitnehmen. Die Kosten sind unwesentlich höher als mit der Bahn. So grob gerundet kann man für 1 Euro ca. 2-3 Stunden Bus fahren. Das heißt man kommt für wenige Euro über die gesamte Insel.

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Die Busfahrer von Sri Lanka mögen wahnsinnig sein – doch sie bringen dich praktisch umsonst überall hin.

Tuk Tuk

Okay, Tuk Tuks kosten so viel wie überall. Dafür packen sie auch unkompliziert dein Surfbrett aufs Dach, wenn du mal schnell vom Hotel zum Busfahnhof willst. Für ne 10-minütige Fahrt zahlt man etwa 1-2 Euro.

Expressshuttles

In touristischen Orten wie Ella ist es kein Problem, anstelle des Busses einen bequemen Van zu nehmen, die warten dort direkt auf der Straße. Auch so ziemlich jedes Hotel vermittelt Vans. Ich habe einen genommen, und zwar für mich und meine Surfbretter von Midigama nach Colombo Airport (140km, 3h). Das kostete Rs 8000 (ca. 44 Euro), egal wie viele mitfahren. Wenn man es sich teilt und man viel Gepäck hat (oder den Tag lieber noch surfen will, anstatt Zug zu fahren), kann es also durchaus Sinn ergeben.

Hotels, Hostels und Guest Houses

Hostels sind in Sri Lanka rar gesäht. Die werden dann eher als Meeting Point hübsch aufgemacht, mit Parties und so weiter, und sind deswegen nicht wirklich günstiger. Nein, in Sri Lanka gibt es überall Doppelzimmer. Zwischen Hotels und Guest Houses wird da nicht wirklich unterschieden und wenn man das eine reserviert, kann man auch das andere kriegen.

Wer ein bisschen sucht oder verhandelt, kriegt ein Doppelzimmer ab Rs 1500 (€ 8,30). Und die sind wirklich gut zu finden, denn wie immer, wenn es in armen Ländern eine Nachfrage gibt, ist sofort ein Überangebot da. Es reicht eigentlich immer, wenn man erst vor Ort etwas für die Nacht sucht.

Mit Klimaanlage zahlt man eher ab Rs 2000 (€ 11). Die Preise sind allerdings nach oben offen, und vieles, was man online vorbuchen kann, wirkt unverhältnismäßig teuer. Klar, Meeresblick, ein Pool oder ein hübscher Garten darf natürlich etwas mehr kosten – vor allem der Pool. Der ist aber auch für € 20 pro Nacht (für 2 Personen) schon drin.

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Schlichte Doppelzimmer gibt es in Sri Lanka für unter 10 Euro.

Essen

Einheimisches Essen ist spottbillig, westliches Essen sehr verschieden. Hier ein Überblick:

  • Reis mit Gemüse: €1,50-2,00. Beilagen (z.B. Huhn, Fisch) kosten ca. 50cent extra.
  • Reis mit 4 Currys: ab €1,50. Für mich der König unter den singalesischen Essen! „Curry“ heißt hier erstmal nur Beilage, d.h. man bekommt eine Schüssel Reis und 4 Schüsseln Beilage. Reicht auch mal für 2 Personen!
  • Hamburger mit Pommes: ca. €4-5.
  • Holzofenpizza: €7-8.
  • tagesfrischer Fisch mit Reis und Beilage: ca. €7-8 (das gilt für Touristenhochburgen).

Als Snack gibt es in Sri Lanka Rotis, das sind gefüllte Teigtaschen (z.B. mit vegetarischem Curry), die gibt’s oft für 30 cent pro Stück und drei reichen für eine Mahlzeit. Also <€1 für ein schnelles Mittagessen unterwegs. Einzige Ausnahme ist meines Erachtens Galle. Im gesamten kolonialen Stadtkern scheint absolut alles auf Touristen ausgerichtet zu sein. Einheimisches Essen ist praktisch nicht zu finden und die Preise sind dementsprechend erhöht.

Trinken

  • Frischgepresste Säfte: ca. €1.
  • Lassi mit frischgepresstem Saft: ca. €1,30.
  • Bier: ca. €1,70-2,20. (In Sri Lanka trinkt man Lion, die Flaschen sind ca. 0,6l groß.)
  • Tee oder Kaffee: ca 30cent.

Teeplantagen

An dieser Stelle eine Empfehlung von mir: Klar gibt es einige Teeplantagen, die organisierte Führungen anbieten, aber fragt ruhig mal in eurem Gasthaus nach, ob es in der Nähe eine kleine Teeplantage gibt, die man auch so besichtigen kann. Ich landete so auf einem wunderschönen Anwesen, wo mir nicht nur die verschiedenen Teepflanzen vorgestellt wurden, sondern auch Pfefferbüsche, Zimtbäume und alles andere, aus dem man so Tee herstellt. Verköstigen durfe ich auch alles was ich wollte, und das Ganze war völlig kostenlos. Klar, am Ende wurde man zu einem Shop geführt, aber ein Kauf ist absolut optional. Meine Top-Empfehlung!

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Teeplantagen gibt es in Sri Lanka überall. Ein Besuch lohnt sich!

Klima

Klar, auf die Regenzeit muss man achten. Da Sri Lanka aber zu allen Seiten exponiert ist, wird man auch zur besten Reisezeit mal Regen erwischen. Dafür ist es Tag und Nacht warm und für kurze Kleidung angenehm. In den Bergen (z.B. bei Ella) sollte man für die Nacht zumindest einen Pullover dabei haben. Eine lange Hose ist aber auch für diejenigen zu empfehlen, die nicht auf Mückenspray stehen.

Mücken

Anscheinend gibt es Dengue-Fieber auf Sri Lanka, daher würde ich vorsichtshalber abends Mückenspray verwenden. Tagsüber ist es den Tieren allerdings offenbar zu heiß und erst ab der Dämmerung gibt’s ein wenig Action. Mal nimmt man sie kaum wahr, mal aber sehr. Insgesamt ist es aber gut erträglich.

Bargeld

Nicht jeder Automat mag Visakarten, aber ich habe immer einen Automaten gefunden, der auch Visa kann. Auch am Flughafen gibt es gleich vier Geldautomaten (und ein paar Wechselstuben, wer lieber mit Bargeld reist).

Manche Automaten sind auf 20.000 Rs limitiert (110 Euro). Das reicht aber in Sri Lanka – wenn man sparsam ist – eine Woche. Ansonsten kann man auch zweimal hintereinander abheben.

Gesundheit

Da ich mir selbst eine blöde kleine Wunde zuzog, die – wie leider bei vielen Reisenden in Sri Lanka – zu eitern begann, kann ich auch auch hierzu ein paar Tipps geben:

Apotheken sind gibt es in jeder halbwegs großen Stadt und ich hatte den Eindruck, dass die Arbeiter eine ordentliche Ausbildung haben. Nur leider spricht der Apotheker deswegen noch lange kein Englisch. Es ist aber günstig und mit Händen und Füßen kommt man ans Ziel.

Es gibt staatliche Krankenhäuser, die kostenfrei sind. Manche wurden um 10 oder 15 Euro gebeten, aber das ist nur der Versuch, einem Westler ein paar Kröten aus der Tasche zu ziehen. Die Versorgung in diesen Krankenhäuser ist jedoch absolut spartanisch. Einem Mann wurde der aufgeplatze Finger ohne Betäubung genäht. Mir selbst wurde eine Eiterblase gnadenlos aufgerubbelt, bis ich fast umgekippt wäre. Aber das macht ja nichts, man ist ja schon im Krankenhaus.

Jedenfalls hatte ich schon den Eindruck, dass die Ärzte und Pfleger gut ausgebildet waren, zumindest was Wundversorgung angeht. Nur muss es halt schnell gehen und günstig sein.

Safari

Ich war im Yala-Nationalpark, dem wohl bekannteste und am höchsten frequentierte von vielen Nationalparks. Ich habe eine Tour von Tissamahamara gebucht, das geht dort in jedem Hotel bequem für den nächsten Tag. Obwohl in der Hauptsaison wirklich viele Autos unterwegs sind, kann ich die Tour weiterempfehlen. Man hat wohl die besten Chancen, große Tiere zu sehen (Elefanten, Büffel, Krokodile), außerdem viele kleine Tiere und tolle Vögel – und die achtstündige Tour kostet inklusive Guide, Auto und Eintritt (also inklusive allem) ca. 30 Euro. Durchaus erschwinglich.

Meinen Erlebnisbericht mit vielen tollen Fotos findest du hier.

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Im Morgengrauen zeigt den Affe den Rehen, wo’s langgeht. Klicke auf den Link über dem Bild, um zu meinem Bericht zu gelangen!

Surfen

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Es gibt Wellen für jedes Level in Sri Lanka, auch wenn ein paar Möchtegernprofis lamentieren, dass die Auswahl nicht so groß ist wie in Indonesien. Grundsätzlich gilt: Im (deutschen) Winter sind die Wellen im Südwesten gut, im Sommer eher im Südosten (z.B. in der weltbekannten Arugam Bay).

Für Anfänger kann ich die Bucht von Weligama empfehlen, für Fortgeschrittene die Küste westlich davon. Ich war zum Beispiel im nahegelegenen Midigama, dort gibt es fünf Wellen in Gehweite.

Surftourismus nimmt jedoch auf Sri Lanka enorm zu und zur Kernhauptsaison kann es im Wasser schon sehr voll sein. Die Stimmung ist trotzdem friedlich, v.a. weil alle Locals in den örtlichen Surfshops arbeiten und sich mit den Touristen gutstellen.

Weitere Artikel über Sri Lanka findest du hier auf meinem Blog.

Noch Fragen? Dann schreib mir einen Kommentar! Ansonsten viel Spaß in Sri Lanka!

Reisen in Sri Lanka – Fakten und Tipps

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2 Gedanken zu „Reisen in Sri Lanka – Fakten und Tipps

  1. Hey Götz,
    Sri Lanka klingt echt super!
    Für mich steht Indien ganz oben auf der Wunschliste – aber bei der Gelegenheit kann ich dann hoffentlich auch direkt noch „nebenan“ vorbeischauen 🙂
    Viele Grüße,
    Caro

    1. Hi Caro,
      ich kann Sri Lanka nur empfehlen. Kompakt und vielfältig. Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass du in Indien erstmal genug zu entdecken findest… 😉
      Viel Spaß dort!
      Gruß, Götz

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